Wer sind eigentlich die Helden der Vorzeit?

Schon meine erste email-Adresse im Jahr 1998 hieß HeldenderVorzeit. Der Begriff stammt aus der Bibel, aus dem ersten Buch Mose, Kapitel 6, Verse 1-4. Dort steht eine wilde Geschichte in der die Gottessöhne sich in die schönen Menschentöchter verlieben und sie heiraten. Die Söhne, die sie bekommen sind Riesen und werden Helden der Vorzeit genannt. Ziemlich wild.

In meinen Theologiestudium hab ich mich gerne an diese Geschichte erinnert, wenn ich in Gefahr war zu denken, dass ich die Welt oder Gott sehr gut verstehe, oder wenn ich dachte, dass ich Bibelgeschichten ganz problemlos deuten könne. Denn ich finde, ich sollte viel häufiger ohne vorgefertigte Meinung an Dinge und Menschen herangehen und viel öfter bereit sein, meine Sicht zu hinterfragen. Nicht nur oberflächlich, sondern ganz grundlegend. Ich will in meinem Leben Platz für neue Gedanken und Ideen haben und nichts und niemanden in eine Tüte stecken, aus der er kaum wieder heraus kann. Nichtmal Gott.

Was natürlich nicht heißen soll, dass alles relativ ist oder es keine Wahrheit gibt. Nur ich hab sie halt nicht mit dem Löffel gefressen. Ich will gerne noch Neues lernen und mich von der Welt und mir selbst überraschen lassen.

Oder wie Heinz Erhard sagte: „Sie dürfen nicht alles glauben, was sie denken!“

Aber tatsächlich beschreibt das nur meine erstrebte Grundhaltung. Denn um komplizierte Themen geht es hier im Blog eigentlich gar nie, das ist mir online viel zu anstrengend – für Diskussionen über Gott und die Welt müsst ihr auf eine Tasse Tee vorbeikommen…